hunzen

hunzen
Hund:
Der Hund ist wahrscheinlich das älteste Haustier der Indogermanen. Gemeingerm. *hunđa- »Hund«, das mhd., ahd. hunt, got. hunds, engl. hound, schwed. hund zugrunde liegt, geht mit verwandten Wörtern in den meisten anderen idg. Sprachen – z. B. griech. kýōn »Hund« ( zynisch) und lat. canis »Hund« – auf idg. *k̑úu̯ō‹n›, Gen. *k̑unós »Hund« zurück. – Die Rolle des Hundes kommt sprachlich sehr unterschiedlich zum Ausdruck. Einerseits gilt der Hund seit alters als treuer Begleiter und Diener des Menschen, als Helfer bei der Jagd und als Bewacher und Schützer der Herden und des Eigentums, beachte z. B. die Zusammensetzungen Hundeblick »treuer Blick«, Hofhund, Jagdhund, Schäferhund, Schießhund, eigentlich »Hund, der das angeschossene Wild aufzuspüren hat«, Wachhund. Andererseits gilt der Hund als niedere, getretene und geprügelte Kreatur und wird wegen seiner Unterwürfigkeit verachtet, beachte die Ableitung hündisch (s. u.), »Hund« als Schimpfwort und die Zusammensetzung Hundesohn (s. u.), Schweinehund, ferner Zusammensetzungen wie Hundeleben oder Hundelohn. Außerdem steht »Hund« in Zusammensetzungen verstärkend für etwas Schlechtes, z. B. in hundsgemein, hundekalt, hundsmiserabel. Die wichtige Stellung, die der Hund im Leben der Menschen einnimmt, spiegelt sich auch in zahlreichen Wendungen und Redensarten wider. In der Bergmannssprache bezeichnet »Hund« – auch in der Form Hunt gebräuchlich – den Förderkarren (beachte zu ähnlichen Übertragungen von Tiernamen z. B. die Artikel Kran und Wolf). – Abl.: hündisch »kriecherisch, unterwürfig, gemein« (15. Jh.); hunzen (s. d.). Zus.: Hundstage »die Tage vom 24. Juli bis zum 23. August« (15. Jh., mhd. hundetac und huntlīch tage; Lehnübersetzung von lat. dies caniculares; die Tage, an denen es gewöhnlich sehr heiß ist, haben ihren Namen daher, weil sie unter dem Sternbild canicula, dem Hund des Orion, stehen).
hunzen
veraltet, noch mdal. für »wie einen Hund ausschimpfen oder behandeln, schinden, plagen«, auch »verderben«, dafür heute verhunzen: Das Verb ist erst in nhd. Zeit von Hund abgeleitet. Ähnlich gebildet ist z. B. »duzen« »jemanden »du« nennen«.

Das Herkunftswörterbuch . 2014.

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  • Hunzen — † Hunzen, verb. reg. act. welches nur in den niedrigen Sprecharten in einigen Zusammensetzungen üblich ist, wo es eine doppelte Bedeutung hat. 1) Einen harten, mit Schmähungen begleiteten Verweis geben, in dem Zusammen gesetzten aushunzen, w.S.… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • hunzen — Vsw per. Wortschatz grupp. (16. Jh.) Stammwort. Neuhochdeutsch zu Hund gebildet wie entsprechendes schwäb. (ver)hundaasen zu Hunde Aas. Die Bedeutung ist mißhandeln, verächtlich behandeln , eigentlich behandeln wie einen Hund . Häufiger ist die… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • hunzen — (sich) ranhalten (umgangssprachlich); (sich) beeilen; fix machen (umgangssprachlich) * * * hụn|zen 〈V. tr.; hat; veraltet〉 wie einen Hund behandeln, beschimpfen [→ Hund1] * * * hụn|zen <sw. V.; hat [zu 1Hund]: 1 …   Universal-Lexikon

  • hunzen — hunzenv 1.tr=jnausschimpfen,quälen,übelbehandeln.Wäreeigentlich»hundsen«zuschreiben,wenngemeintist,daßmanjneinenHundnenntoderihnwieeinenHundbehandelt.1700ff. 2.intr=unsorgfältigarbeiten.SoldinbeidenWeltkriegen …   Wörterbuch der deutschen Umgangssprache

  • Hunzen — * A läst sich wull sunste nich hundsen. – Robinson, 515 …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • verhunzen — verpatzen (umgangssprachlich); vermasseln (umgangssprachlich); versieben (umgangssprachlich); versaubeuteln (umgangssprachlich); verzapfen (umgangssprachlich); versauen (derb) …   Universal-Lexikon

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